JÜLICH - 10.10.2020  - SUMMER OF LOVE  (SoL) spielt "Sounds of Silence"  -  Ein Konzert der (nicht immer) ruhigen Töne 

Jülich. Bei der jüngsten Auflage der Kirchenklang-Konzertreihe präsentierte Veranstalterin Virginia Lisken in der Christuskirche das Jülicher Trio „SoL“ (Summer of Love). Mitglieder der Formation sind neben ihr selbst (Gitarre und Gesang) Michael Dorp (Gesang, Percussion) und Jo Lisken (Cajon). Verstärkt wurde die inzwischen deutschlandweit erfolgreiche Band durch den Thin Crow Gitarristen Michael Rick.

Die Formation Summer of Love und Michael Rick


Die glücklichen Besucher, die eine Karte ergattert hatten, – das gesamte Kontingent war bereits wenige Stunden nach Bekanntgabe des Konzerttermins vergriffen – freuten sich auf das unter dem Motto „Sounds of Silence“ mit ruhigeren Liedern zusammen gestellte Programm. Folgerichtig startete die Band die musikalische Zeitreise in die 60er- und 70er-Jahre mit dem großartigen Welthit gleichen Namens von Simon & Garfunkel. „Wir möchten euch mitnehmen in ein wundervolles, ganz spezielles Konzert“, versprachen die Musiker – sie sollten Wort halten. Ob in kompletter Besetzung oder in Einzelinterpretationen, sie zeigten sich bei allen Songs von ihrer besten Seite. Wie sehr sich die individuell ganz unterschiedlich ausgeprägten Stimmen von Virginia Lisken und Michael Dorp ergänzen, wurde bei der Interpretation des Barclay James Harvest Klassikers „Hymn“ deutlich. Die Sängerin widmete das sehr gefühlvoll vorgetragene „The Rose“, im Original von Bette Midler, den vielen Pflegekräften, die sich im Gesundheitswesen für ihre Mitmenschen einsetzen. Gerade in den Zwischenmoderationen scheute sich die starke Frau Virginia Lisken nicht, auch ihre emotionale Verletzlichkeit preiszugeben, die stets in ihre Liedvorträge einfließt und diese so noch überzeugender werden lässt. In seinem ersten stimmlichen Solopart „Behind Blue Eyes“ legte Michael Dorp eine mitreißende Intensität in die Musik. Hätte er im Original der Who an Stelle von Roger Daltrey das Mikrofon in den Händen gehabt, der Song wäre ohne Frage auch mit ihm ein Welthit geworden. Im Hintergrund agierten Michael Rick und Jo Lisken souverän und abgeklärt, ohne je steril zu wirken. Ohne ihren Input, ab und zu sehr passend improvisiert, hätte den Arrangements nicht nur etwas gefehlt, sie hätten nicht überzeugend funktioniert.

Die Formation „SoL+“ begeisterte ihre Fans mit Coverversionen bekannter Songs, da man nicht einfach die Stücke nachspielte, sondern jedes auf die unverwechselbare eigene Art interpretierte. Riesenbeifall war der verdiente Lohn für ein Kirchenklang-Konzert, das auf Grund der enormen Nachfrage am 29. November wiederholt wird. (jago)

copyright Text und Fotos: Günter Jagodzinska / jago / maxjago