THIN CROW rockt die Kuba-Kneipe beim Noiseless Sommerkonzert

Virginia Lisken-Dorp

Jülich. Mit „Thin Crow“ präsentierte Veranstalterin Virginia Lisken-Dorp beim Sommer-Noiseless-Konzert im Jülicher Kuba am Freitag eine der anspruchsvollsten Rock-Coverbands Deutschlands. Das Trio hat sich seit seinem ersten Auftritt in Jülich 2013 eine riesige Fangemeinde erspielt. Ein Großteil davon ließ sich bei dem Konzert erneut gerne mit auf eine akustische Reise durch mehr als 40 Jahre Rockmusik nehmen.

Geplant war das Konzert als Open-Air-Veranstaltung im Biergarten, doch auf Grund der unsicheren Wetterprognose zog man sicherheitshalber in die Kuba-Kneipe um. Im Nachhinein stellte sich zwar heraus, dass das nicht nötig gewesen sei, doch der Stimmung und  der Begeisterung tat es keinen Abbruch. Eher im Gegenteil, es baute sich mehr und mehr eine intensive Energie auf, die Michael Dorp (Gesang, Percussion), Michael Rick (Gitarre) und Roger Weitz (Keyboard, Bass, Mandoline) ins Publikum ausstrahlten und die von den Fans verstärkt zurück gegeben wurde. 

Thin Crow


Als Opener kündigte Michael Dorp „Dance With Somebody“ von Mando Diao an, einen Song, den „wir lange nicht mehr gespielt haben“. „Wow, was für ein Auftakt“, war aus dem Publikum zu hören. Alle warfen sofort auf Betriebstemperatur. Ob beispielsweise „Come Together“ (Beatles), „Keep Me Hangin‘ On“ (Vanilla Fudge) oder „Hush“ (Deep Purple), kein Song klang einfach nur gecovered. „Thin Crow“ nahm die Originale auf, machte sie sich zu eigen und ließ sie in ihrer speziellen Rockwelt neu entstehen. Spontaner Beifall brandete immer wieder bei Soloparts auf, so bei Michael Ricks grandiosem Gitarrenspiel in „The Wall“ (Pink Floyd), das selbst Dorp zum spontanen Ausspruch „Das war aber wirklich richtig gut“ verleitete. Dorp selbst sang nicht nur, er lebte die Songs, transportierte Emotionen und ließ die Texte – bestes Beispiel „Child In Time“ (Deep Purple) - zu Gefühlen werden. Roger Weitz‘ eher unaufgeregtes und doch so exquisites Spiel auf dem Bass oder am Keyboard setzte immer wieder Akzente. Bei „Loosing My Religion“ (REM) erntete er für sein Mandolinensolo riesigen Beifall. Dorp, Rick und Weitz bilden gemeinsam mit Ande Roderigo (Drums) und Rüdiger Blömer (Violin, Keyboards) die viel beachtete Band „Flying Circus“. Aus deren Repertoire spielten sie die Eigenkomposition "Follow the Empress", gemessen am stürmischen Applaus ein Song mit Potential zu einem großen Chart-Erfolg.


Thin Crow Everybody's been in the desert on "A Horse With No Name". 😄


Ein weiterer positiver Aspekt des Umzugs in die Kneipe war, dass die Band den Zeitrahmen kräftig überziehen konnte. Sehr zur Freude der Zuhörer, die nicht nur bei den Zugaben „Davy‘s On The Road Agan“ (Manfred Mann‘s Earth Band“) und „A Horse With No Name“ (America) als beachtlicher Backgroundchor zu einem Teil der musikalischen Arrangements wurden. (jago)



copyright Text und Fotos: Günter Jagodzinska / jago / maxjago